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AutorenbildL.T. Ayren

Zwischen "Achtsamkeit" und "Inspiration"

Aktualisiert: 25. Feb. 2020

Woher kommt meine "Inspiration" und warum mir Achtsamkeit geholfen hat, mehr Ideen zu entwickeln.


Bringe Dinge zu Ende.


Ich habe es gehasst. Still rum sitzen und nix tun ... atmen ...

"Wo spürst du den Atem?" Es war ziemlich langweilig, und am Anfang nicht so meins. Mir war es lieber Dinge, zu erledigen. Action item nach Action item abzuhaken. Get shit done. Das hat dann auch eigentlich ziemlich gut funktioniert und ich habe meine Themen erledigt bekommen. Unmengen an Aufgaben.

Waren die Dinge denn so wichtig? Wohl kaum, die meisten hätten auch warten können. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass mich das Springen in den Gedanken auch beim Schreiben blockiert hat.


Was wohl wirklich wichtig war.


Dabei kam es gar nicht so drauf an, dass mir keine Ideen gekommen sind. Die hatte ich zu Haufe. Wenn ich wusste, an welchen Stellen ich neue Einfälle brauchte, dann war es auch sofort umgesetzt. Allerdings war genau das mein Problem. Ich war glücklich, wenn es erledigt war. Hier die nächsten 100 Seiten verfasst. BAM. Läuft. Na ja, fast. Das, was ich so hingezimmert habe, wurde dann auch irgendwann zum Problem. Zwischen 82.000 Wörtern die Stellen zu finden, wo man jetzt Emotionen, Methapern oder ähnliches braucht, das ist hart. Im Grunde hatte ich zwar etwas erledigt, das meistens dann auch schnell und viel. Aber es hätte oft auch etwas besser sein können.


Wie ich lernte, achtsamer zu werden.


Rasende Gedanken bedeuten am Ende Mehrarbeit. Deutlich viel mehr Arbeit. Das wollte ich vermeiden. Ich entschloss mich, einen neuen Weg anzugehen. Ein Achtsamkeitstraining sollte es sein. Ich beschloss, 30 Tage lange jeden Tag auf mich zu achten, also auf mein inneres Empfinden. Tag für Tag spürte ich in meinen Körper, meditierte und probierte mich in der progressiven Muskelentspannung. Es wurde Gewohnheit und die Zeiten wurden länger, auch wenn lange "nur" 15 Min bedeutete.


Hat es denn was gebracht?


Subjektiv empfunden weiß ich gar nicht, ob es an dem mittlerweile 45-Tage-Training liegt, oder einfach nur, weil ich verstanden habe, dass ein Buch kein Sprint, sondern eher ein Marathon ist. Dennoch fällt es mir vor allem morgens auf dem Weg ins Büro auf. Wenn ich Fürstenfeldbruck verlasse und den kleinen Hügel erklommen habe, bewundere ich die Aussicht (zumindest bei gutem Wetter). Da ich früh genug dran bin, kann ich das allmorgendliche Naturschauspiel betrachten. Für ein paar Minuten sehe ich die Sonne hinter den Alpen hervor steigen. Der Mix aus dem Rot, Orange und dem dunklen Himmel der Nacht lässt mich kurz innehalten und erinnert mich daran, wie schön doch unser Planet ist. Unbemerkt und in Stille brennt sich mir dieses Bild in den Kopf und bei meiner nächsten Stelle an der meine Helden den Sonnenaufgang beobachten, erinnere ich mich an die vielen Farben, die Kälte auf der Haut und die klare Luft in den Lungen.

Take Away Message


Achtsamkeit liegt im Trend und wahrscheinlich auch berechtigt. Auch wenn es nicht jedermanns Sache ist, sollte man es mal ausprobieren. Es wird wahrscheinlich begeistern. Achtsamkeit hin oder her. Inspiration lässt sich in jedem Moment finden. Ob es mein Sonnenuntergang ist, oder die Straßenlaterne am Ende einer dunklen Unterführung. Die Empfindungen des Moments schärften meinen Blick für den einfachen Moment. Immer nur die großen Gefühle zu erwarten, wird auf Dauer nicht glücklich machen, und Inspirationen sind allgegenwärtig. In diesem Sinne: Achte auf dich selbst und schau mal, welche Inspiration in der morgendlichen Tasse Kaffee steckt.





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