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AutorenbildL.T. Ayren

All die vielen Möglichkeiten, aber welcher ist der beste Weg?

Wer versucht, sich immer alle Türen offen zu halten, wird sein Leben auf dem Flur verbringen.



Das Streben nach Vollständigkeit

Täglich treffen wir Entscheidungen, die einen fallen uns leicht, die anderen sehr, sehr schwer. Am besten wäre natürlich, alle Möglichkeiten immer verfügbar zu haben. Dabei kennt wohl jeder dieses Gefühl, wenn man eine Entscheidung getroffen hat. Obwohl sich die Situation nicht verändert hat, fällt einem eine Last von der Schulter. Ich begrüße es, wenn Entscheidungen getroffen werden. Auch wenn diese mir nicht immer gefallen und ich vielleicht auch derjenige bin, der nicht von der Entscheidung profitiert hat. Der Mensch strebt nach einem konsistenten abgeschlossenen, runden Bild. Offene Themen nerven und beschäftigen einen über die Maße.


Keine Reaktionen vs. Absage

„Wenn Sie nach drei Monaten keine Antwort erhalten haben, sehen Sie dies bitte als Absage“, steht auf sehr vielen Verlagsseiten. Ein Vorgehen, das Arbeit erleichtert. Das steht außer Frage. Während ich so auf meine Rückmeldungen oder Deadlines an die Verlage und Agenten wartete, spürte ich vor allem eins. Keine Reaktion fühlt sich anders an eine Absage. Als die erste Absage eines Verlages kam, war ich beinahe froh eine Reaktion erhalten zu haben. Ich konnte diesen Verlag von meiner Liste streichen. Hier war kein Platz für Interpretation. Dieser Gedanke „was ist, wenn die vielleicht länger brauchen“ gab es nicht. Klarheit schaffte Entlastung.

Zeit, durch eine Tür zu gehen.

Ich hatte ein klares Ziel, ich wollte mein Buch in einen Verlag unterbringen. Das verfolgte ich mit aller Energie und der Hoffnung, dass es klappen wird. In der Fantasie malte ich mir aus, wie es sein würde, wenn sich zwei oder drei Verlage meldeten. Wem sage ich ab? Wie lange möchte ich warten?

Bevor ich eine Antwort auf meine Fragen hatte, kam das Angebot. Plötzlich sah ich mich gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Der Vertrag war für beide Seiten fair und es gab nichts auszusetzen. Ich spürte, dass ich mich entscheiden musste. Kurz fragte ich mich, gibt es bessere Wege oder andere Verlage? Soll ich vielleicht warten und weiter hoffen?


Einen Weg ohne Reue zu gehen.

Tatsächlich war die Entscheidung schnell getroffen. Ausschlaggebend war vor allem ein Statement im Vertrag. Ein Statement, dass mir ein gutes Gefühl vermittelte. Ein „MITeinander und gegenseitige Wertschätzung“ wurde schriftlich festgehalten. Wenngleich es rechtlich wohl nicht mehr als ein Statement ist, war es der wichtigste Faktor für meine Entscheidung. Mit einem guten Gefühl eine Entscheidung zu treffen ist die beste Grundlage es nicht zu bereuen. Selbst wenn alles entgegen den Erwartungen läuft, konnte es im schlimmsten Falle „nur“ eine Erfahrung sein. Rückwirkend betrachtet, war genau dieser Weg wichtig, um einen weiteren Schritt in die „richtige“ Richtung zu gehen, und ich habe meine Entscheidung nie infrage stellen müssen.


Take Away Message

Bei all den vielen Möglichkeiten und Wege, die man wählen oder gehen kann, wird keiner vorher wissen, wie die Geschichte ausgeht. The easiest way to change life is making decisions. Wer Entscheidungen trifft und sich auf diese einlässt, der wird seinen Weg gehen. Ob dieser nun links herum oder rechts herum kürzer, einfacher oder erfolgreicher gewesen wäre, kann keiner beurteilen. Mit jeder Entscheidung, wird man Erfahrungen machen und kann sich dann wieder neu entscheiden. Sich alles offen zu halten, bedeutet sich nie wirklich auf etwas einzulassen und somit auch nur eingeschränkte Erfahrungen sammeln zu können. Sich auf seine Entscheidung verlassen, sich zu dieser bekennen und auch etwas Zeit zu geben, wird dazu führen neue Erkenntnisse zu gewinnen und seinen Weg weiter voranschreiten zu können.


In diesem Sinne, trefft Entscheidungen und macht Erfahrungen. Egal wie sie aussehen mag, sie kann nur hilfreich sein.






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